von links nach rechts:
Künstler Ben Kamili, Sängerin Ducksoon Park-Mohr, Kuratorische Referentin und Laudatorin Dr. Diana Fleischer, Pianistin Irene Wittermann
Blick in die Ausstellungshalle im Westflügel des Orangerieschlosses, Park Sanssouci in Potsdam
Eröffnungsrede am 26.08.2016 im Orangerieschloss, Park Sanssouci, Potsdam
Sehr geehrte Damen und Herren, werte Gäste und Kollegen, vielen Dank, dass Sie so zahlreich erschienen sind. Ich heiße Sie herzlich willkommen in der neuesten Ausstellung von Ben Kamili.
Die Ausstellung lautet „Königliche Gärten“. Was ist damit gemeint? Wie der Titel schon andeutet, geht es um Gärten aus einer bestimmten Zeit an bestimmten Orten, wahrscheinlich auch um besondere Gärten, nämlich um diejenigen aus dem Besitz eines oder einiger Landesherren, wodurch sich das Thema auch auf eine bestimmte Epoche eingrenzt: vorrangig handelt es sich um Gärten des frühen 18. Jahrhunderts, jener Zeit, in der das Hl. Römische Reich deutscher Nation von Territorialstaaten und die dortigen Kunstströmungen und politischen Verbindungen von den jeweiligen Landesherren bestimmt waren. In Berlin und Brandenburg – ja, diese regionale Zuordnung lässt die Ausstellung qua ihres Austragungsortes und Themas erahnen – herrschten die Hohenzollern. Somit kommt diese Ausstellung erfreulicherweise nicht vorbei an den prachtvoll gestalteten Gärten der Hohenzollern, die bis heute nicht von ihrem Glanz eingebüßt haben. Aber es geht nicht nur um höchstes königlich-preußisches Kulturgut, das in der Ausstellung des geschätzten Künstlers Ben Kamili porträtiert wird. Es finden sich zwischen den exzellenten Motiven von heute öffentlichen Gärten der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg auch Ansichten privater Gärten, denn diese sind in ihrer Gestaltung nicht weniger prachtvoll anzusehen.
Kurz möchte ich nun die konzeptionelle Einteilung der Ausstellung skizzieren, bevor ich das Wort an die beiden Referenten – die Herren Dr. von Krosigk (Stellvertretender Direktor des Landesdenkmalamtes Berlin a.D.) und Dr. Häring (Direktor des Oberhessischen Museums a.D.) – übergebe: In der Ausstellung werden den Gemälden keine künstlerischen, technischen Vorbilder gegenübergestellt. Nur im Eingangsbereich – Sie sind daran vorbeigelaufen und haben es bestimmt bereits bemerkt – hängen historische Archivfotografien, die auf Anregung des Direktors der Abteilung Schlösser und Sammlungen der Stiftung, Herrn Dr. Samuel Wittwer, überhaupt in den Katalog und nun den Weg in die Ausstellung finden konnten. Diese historischen Aufnahmen dienen dem Zweck, Ihnen ein Bild von der formalen Gestaltung der Gärten, wie sie vor etwa 100 Jahren aussahen, zu geben. Und davon, wie sich diese im Laufe der Geschichte der Zeit gestalterisch veränderten bzw. gerade nicht veränderten. Ein Ziel der Ausstellung ist es, mögliche Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der künstlerischen Wiedergabe von öffentlichen und privaten Gärten zu entdecken, die in dieser Sonderausstellung vereint sind. Dabei ist jedes Motiv ein Unikat, es existieren keine Vorstudien, ganz im Geiste der klassischen Moderne, deren Stilmerkmale den Gemälden von Kamili zueigen sind (gemäß der impressionistischen Manière, die reine Tubenfarbe ungemischt auf die Leinwand aufzutragen oder komponierte Motivausschnitte vorsätzlich zufällig anzulegen). Großen Dank für die unschätzbare Unterstützung möchte ich – auch im Namen von Ben Kamili – allen Mitwirkenden aussprechen. Unter den zahlreichen Befürwortern des Projektes können an dieser Stelle nur einige genannt werden: Vielen Dank an Familie Piepenbrock, das Kunsthaus Artes, die Autoren des Katalogs und die Mitarbeiter der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg. Auch freue ich mich, dass Frau Ducksoon Park-Mohr und ihre Begleitung am Klavier, Frau Irene Wittermann, das Abendprogramm mit Liedern von Mendelssohn, Mozart und Schubert bereichern werden. Hierfür ein herzliches Dankeschön!
Übrigens ist begleitend zur Ausstellung ein zweisprachiger Katalog erschienen, den Sie am Eingang der Ausstellung erwerben können. Alle Texte sind in diesem Katalog auch in englischer Sprache veröffentlicht. In unserem Katalog finden Sie die eindrucksvollen Bilder von Ben Kamili neben vorzüglichen Texten der Autoren, welche nicht nur die Preußischen Gärten in ihrem historischen Kontext betrachten, sondern auch eine Brücke zu den Werken Kamilis schlagen.
Lassen Sie sich heute inspirieren, und vertiefen Sie sich in die Bilder und Katalogtexte, ich wünsche Ihnen viel Freude damit!